Geschichte (n)
von Dr. Eberhard Greiner
![]() Von Freunden und Verwandten über die Lionsidee bereits informiert, haben meine Frau und ich bereits auf der Heimfahrt über einen möglichen Personenkreis gesprochen und in der Folge auch Freunde und Bekannte in Gotha angesprochen. Eine erste Zusammenkunft fand dann bereits im Frühjahr 1990 in unserem Haus mit den Lionsfreunden aus Hann.-Münden, Rudolf Benary, Gerhard Hahn und Dr. Hubertus Laddach statt. Aus Gotha nahmen Prof. Dr. Dirk Schmidt, Herbert Schwarzer und ich daran teil. Obwohl von uns nicht eingeladen, erschienen zu diesem Treffen zu unserer Überraschung drei weitere Herren aus Gotha, Wandersleben und Ohrdruf sowie weitere 3 Lionsfreund des LC Bebra-Rothenburg. Der LC Bebra-Rothenburg beabsichtigte nämlich selbst, in der Region Gotha einen Lionsclub zu gründen und hatte deshalb bereits Vorgespräche mit den anderen Herren geführt. Wir wurden in der Folge auch mehrfach nach Rothenburg eingeladen. Aus Ohrdruf wurde sogar eine bereits komplette Mitgliederliste für einen zu gründenden Club unter der Patenschaft des LC Hagen-Harkort vorgelegt, die Gründung des Lionclubs in Ohrdruf erfolgte dann bereits im Juni 1991 Obwohl wir uns monatlich in einem immer größer werdenden Kreis trafen und zu Themen aus unserem Berufsumfeld referierten, haben wir uns mit der Vereinsgründung auf Anraten unserer Paten bis zum 16. März 1993 Zeit gelassen. Einige Herren, die durchaus zu uns gepasst hätten, wollten sich nicht festlegen, keine Aufgaben, keine Verantwortung übernehmen und sind ferngeblieben. Andere Herren drängten sich uns demgegenüber regelrecht auf, wurden aber nicht darum gebeten, Mitglieder zu werden. Erste Activities (Geld- und Kleidersammlung, Spielsachen, Kleinmöbel, Medikamente, Desinfektionsmittel und vieles mehr) wurden organisiert und durchgeführt, wodurch auch erste Hilfeleistungen für Albanien, ein Flüchtlingslager in Ungarn, für den Behindertenverband des Kreises Gotha und ein Kinderheim in der Sonneborner Straße ermöglicht wurden. Unsere erste gemeinsame Weihnachtsfeier sowie Tanzabende, Wanderungen, eine erste Radtour, ein Gartenfest und eine gemeinsame Fahrt an die Mosel trugen zum gegenseitigen Kennen lernen der Lionsfreunde und Ihrer Familien untereinander bei. Im Februar 1992 fuhr ich mit Herrn Clemens Festag, Direktor des Arnoldi-Gymnasiums, Gotha, zu einem Vortrag „Bürgerbewegung zur Wende 89/90“ zu den Freunden nach Hann.-Münden, um ein gegenseitiges Verständnis zwischen West und Ost zu fördern sowie die Umstände und alle Ecken und Kanten der friedlichen Wiedervereinigung zu verständlichen. Die Charterfeier unseres Clubs führten wir dann endlich am 02.Oktober 1993, dem Vorabend des Tages der Deutschen Einheit, im Hotel Rodebachsmühle in Georgenthal durch, da es zu dieser Zeit in Gotha noch kein geeignetes Hotel gab. Für die Festrede anlässlich der Charter konnten wir Herrn Superintendent Hoffmann mit demThema “SIGHT FIRST - Gedanken zur Charter der Gothaer Lions“ gewinnen. Superintendent Hoffmann hatte seine Kirche für die Friedensgebete 1989 an Freitagabenden geöffnet und leitete später in der Wendezeit den „Runden Tisch“. Mittlerweile ist Superintendent Hoffmann zum Ehrenbürger der Stadt Gotha und auch zum Ehrenmitglied des Lions-Club Gotha ernannt worden. In den Jahren von 1994 bis 1998 war LF Dr. Baumdicker, LC Neustadt-Weinstraße, Vizepräsident des Thüringer Finanzgerichtes, ständiger Gast in unserem Club. Er ließ uns teilhaben an seinen Erfahrungen in verschiedenen Lions-Clubs und half bei manchen Verwerfungen Ost-West, West-Ost. Bereits in den Jahren 1994 und 1995 war der Lions-Club Gotha Mitkämpfer für den Erhalt des Landessinfonieorchesters Gotha. Zwar besteht das Orchester noch heute in Form der Thüringen Philharmonie Gotha, aber leider scheint der Kampf um den Erhalt des Klangkörpers noch immer nicht ausgestanden. Im Jahr 2006 mußte der Lions Club Gotha gemeinsam mit vielen Bürgern der Stadt und des Kreises Gotha um den Erhalt des Orchesters kämpfen. Nach wie vor finden jährlich gemeinsame Unternehmungen mit unserem Patenclub Hann.-Münden statt, die nach wie vor dem besseren gegenseitigen Kennenlernen und der gemeinsamen Verständigung sowie dem Abbau von Vorurteilen dienen. |